Harry Tisch

deutscher Politiker; Vorsitzender der DDR-Staatsgewerkschaft Freier Deutscher Gewerkschaftsbund (FDGB) 1975-1989; ab 1963 Mitglied des Zentralkomitees der SED, 1971 Kandidat und 1975 Mitglied des Politbüros; ab 1963 auch Abgeordneter der Volkskammer

* 18. März 1927 Heinrichswalde/Meckl.-Vorp.

† 18. Juni 1995 Berlin

Herkunft

Harry Tisch stammte aus Heinrichswalde im Kreis Ueckermünde (Mecklenburg-Vorpommern) und war der Sohn eines Arbeiters.

Ausbildung

Er durchlief nach der Volksschule von 1941 bis 1943 eine Bauschlosserlehre, war aber nur bis 1948 in diesem Beruf tätig. 1945 schloß er sich der KPD an, die 1946 die SPD zur SED zwangsvereinigte, des weiteren 1946 dem Gewerkschaftsbund der damaligen sowjetischen Besatzungszone FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund).

1953-1955 absolvierte T. noch ein Studium an der Parteihochschule "Karl Marx" beim ZK der SED und schloß als Diplom-Gesellschaftswissenschaftler ab.

Wirken

T. wählte die Gewerkschaftsarbeit als Hauptberuf und war zunächst von 1948-1953 Funktionär der IG Metall in der Landesleitung Mecklenburg und Bezirksleiter Rostock. Von 1950-1952 saß er außerdem als Abgeordneter im bis dahin existierenden Landtag von Mecklenburg.

1955-1959 war er Sekretär für Wirtschaft der SED-Bezirksleitung Rostock, in den beiden folgenden Jahren Vorsitzender des Rates des Bezirks Rostock. Von 1958-1975 saß er auch als Abgeordneter im Rostocker Bezirkstag. 1961 wurde er 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Rostock, ein Amt, das ...